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Archiv-07: Zu g.Letzt
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     EPIRRHEMA*

                                                                                                                                                                                                  *Epirrhema =
                                 Das „Hinzugesprochene“ –

                                 ursprünglich ein Abschnitt
                       in der griechisch-antiken Komödie
                    mit aktueller, moral-politischer Kritik



        oder

        kritische "Augen-Blicke"

        auf das gegenwärtige Leben
        in Gesellschaft, Kultur und Kirche –
        unter den Stichworten:    
   



                                       Zeiten gab's ...
   
                                                                    ... in heutiger Zeit




                                                       
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                                        Baumwurzeln auf dem Berg La Verna, Toskana


  • Zeiten gab’s…

    da suchten Christen ihre Verwurzelung und ihren Grund beim Anfänger und Vollender des Glaubens:

    „In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet, sollt ihr dazu fähig sein,
    die Liebe Christi zu verstehen.“
     

    Epheser 3,17-19
    (Übersetzung aus: Taize, Wort für den Tag, 3.11.2007; www:taize.fr)



  • … in heutiger Zeit

    findet man in einem Buch über die Neuorientierung der Kirche vergeblich diese „Begründung“. Nach über 32 bzw. 41 Seiten taucht das Wort „liebend“ bzw. „Liebe“ endlich auf, aber auf die ethische Bedeutung beschränkt.  

    Person und Institution, Volkskirche auf dem Weg in die Zukunft,
    Frankfurt a.M. 1992.


  • Es ist die Frage, ob eine „theologische Grundlegung“ (S. 29ff.) allein von der Rechtfertigungslehre ausgehen darf, zumal in einer Begrifflichkeit des 16. Jahrhunderts,              

        wo bleibt der erste Artikel des Glaubensbekenntnisses (Gott Vater)?
       
    wo bleibt die Einbeziehung der Hebräischen Bibel (AT)?
        wo bleibt das Erkennungszeichen, das Jesus (Johannes 13,35: Liebe
               untereinander) als „Wesensmerkmal“ der Seinen bestimmte?
     

    Das Glaubensbekenntnis von Seoul hebt mit einer anderen Grundlegung an:

                    
                „Ich glaube an Gott, der die Liebe ist,
                        und der die Erde allen Menschen geschenkt hat. „
     

    Weltversammlung der Christen in Seoul, 1990
     



    Feelspirit


    November 2007   ........................................................................   RG






  • Zeiten gab’s…

    da sang man im EKG  die 2. Strophe des Liedes „All Morgen ist ganz frisch und neu…“ (Nr. 336) mit den Worten:  

    „O Gott, du schöner Morgenstern,
    gib, das wir von dein’r  L I E B'  begehrn:
    All deine Licht’ zünd in uns an,
    lass’s  H E R Z  an Gnad kein’ Mangel han.“  



  • … in heutiger Zeit

    singt man im sog. neuen EG (Nr. 440) diese Strophe mit den Worten: 

    „O Gott, du schöner Morgenstern,
    gib uns, das wir von dir begehrn:
    Zünd deine Lichter in uns an,
    lass uns an Gnad kein Mangel han.“



  • Bei der sprachlichen Modernisierung der – zugegeben etwas altertümlich klingenden - Worte gingen  L I E B E  und  H E R Z  verloren.
    Ein Symptom unserer Zeit?

    Auch in der Kirche hinterlässt der Zeitgeist der Entleerung offenkundig seine Spuren. Vielleicht bleiben  „Liebe“ und „Herz“ im Rahmen von „Strukturreformen“ auf der Strecke…




    Feelspirit


    Oktober 2007   ...........................................................................   RG








  • Zeiten gab’s…

    da trug man zur persönlichen Vergewisserung ein Kreuz, ein Bild (Ikone), ein Gebetbüchlein, z. B. Brevier  (Beutelbuch!), einen Rosenkranz, einen Ring, oder ein anderes religiöses Symbol mit sich… 


  • … in heutiger Zeit

    ist der Spiegel eines der häufigsten Utensilien in Handtaschen – in einer narzisstischen Gesellschaft hält man sich an das SELBST-Bild – dessen äußerliche Pflege weiteren Raum für entsprechendes Zubehör (Kosmetik) benötigt...


  • PS. Wo hat Spiritualität einen eigenen Raum in Ihrem Leben?



    Feelspirit


    August 2007   .............................................................................   RG













  • Zeiten gab’s…  

    da wurde die Rentenversicherung eingeführt,
    um eine (finanzielle) Grundversorgung im Alter zu  s i c h e r n …


… in heutiger Zeit

- genauer:
   seit der Renteneinfrierung in den letzten Jahren
   und der Rentenanpassung am 1.7.2007 -


sieht das so aus:

                                                                               
















                                                  




Foto:
Elisabeth Lißmann, Langenselbold





Ein Rentner rechnet nach – und ab           


Die Entwicklung der Altersversorgung nötigt mich zu finanziellen Einschränkungen – auch wenn dies bei meinem Einkommen nicht so drastisch ist wie bei niedrigen Renten.                        

Verursacht werden die Einschränkungen durch die 0-Runden in der Rente und der Neuberechnung der Pension (parallel zu Pensionserhöhungen wird jedes Jahr das Grundgehalt um einen bestimmten %-Satz vermindert, und davon dann das Ruhegehalt zu 75 % berechnet >  Verminderung und Erhöhung halten sich fast die Waage – also auch eine Nullrunde!).

Die Inflationsrate betrug in den vergangenen 5 Jahren
ca 10%; so hoch ist also der Wertverlust seit meinem Einritt in den Ruhestand.              

Zum andern hat die ab 2005 eingeführte 50%-Versteuerung der Rente (deren Beiträge ja bereits schon einmal versteuert wurden!) zu einer drastischen Einschränkung geführt (bei meiner Frau und mir zur Verminderung von weiteren 6%).  

Das macht zusammen 16 %, also mehr als zwei Monatseinkommen!  

Diese Minus-Tendenz der Finanzen der älteren Generation erfolgt bei sich erholender Wirtschaft, steigenden Aktien und Gewinnen, ganz zu schweigen von den Einmal-Abfindungen von (Miss-) Managern mit Geldbeträgen, die das
lebenslängliche Einkommen  von bis zu 3 Beamten mit A-14-Besoldung betragen!              

Die jüngste Rentenanpassung (bei meiner Frau und mir zusammen: 9.22 EUR monatlich) ist reiner Hohn! Ich will darauf gern verzichten – und dafür sollten die Minirenten derer erhöht werden, die am Existenzminimum leben!  

Da ich seit 30 Jahren im Altenpflegeheim als Seelsorger tätig bin (jetzt ehrenamtlich =  mein Beitrag zur Lebensverbesserung im Alter), weiß ich um die finanziellen (und seelischen) Nöte derer, die ein Leben lang gearbeitet haben und jetzt von Sozialhilfe abhängig sind.  

Wie „christlich“ und wie „sozial“ wirken die beiden Parteien der sogenannten großen Koalition mit C und S im Namen bei der Altersversorgung?        
      


                                                                          (aus meinem Leserbrief an
                                                                    "Das Gespräch aus der Ferne“,
                                                                                           2007,2, S.40)



Feelspirit


Juli 2007   ........................................................................................   RG










  • Zeiten gab’s…

    da bestieg man ein Pferd, um von einem Ort zum anderen zu gelangen...


  • ... in heutiger Zeit

    besteigt man sein Auto, lädt sein Pferd in den Anhänger ein, um es zum Reiten an einen geeigneten Ort zu bringen – eine Perversion von Leben!


  • PS:
    Mich erinnert dies an die Geschichte mit den zwei Bauern und dem Esel – am Ende reitet keiner und beide tragen den Esel.


    Feelspirit


    Juni 2007   .................................................................................   RG







  • Zeiten gab’s…

    da traf man sich zum gemeinsamen Essen, das selbst vorbereitet wurde; man „speiste“, freute sich mit Nase, Gaumen und Auge an Essen und Trinken… man genoss mit allen Sinnen...  



  • ... in heutiger Zeit

    schaut man die „Tele-Küche“ an , man sieht mit zu, wie andere kochen, wie andere essen, man sieht aus der Ferne (Tele-Vision) – aber von dem eigentlichen Essen spürt man nichts: kein Schmecken, kein Riechen, kein Kauen, kein Verkosten – eine Perversion* von Leben!  
                                                                                      
                                                                                       * wörtlich: Verdrehung


  • PS.
    Da halt ich es lieber mit dem Zahlkellner Leopold, im „Weißen Rössel“: „Zuschaun – kann i net…“



    Feelspirit


    Mai 2007   ...............................................................................    RG






 
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