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                                                                               Anleitungen zum Körpererleben:

                                                        Euer Leib ist ein Tempel des heiligen Geistes.

                                                                            Paulus, 1. Korinther 6,19





Gott offenbart sich in seiner Welt

         – als Schöpfer in der Natur,

         - als Wort in seiner Geschichte mit den Menschen,

         - als heiliger Geist im Leben der Glaubenden.


Er spricht den Menschen nicht nur über das Wort an, sondern er lässt sich auf vielfältige Weise wahrnehmen.

Die Bibel ist eine Anleitung, Gott auf vielfältige Weise zu erfahren.

Ich greife heute eine dieser Anleitungen auf. Ziel ist, die Bibel mit Leib und Seele zu erleben.

Ich lade Sie ein, eine biblische Geschichte mit Ihren Sinnen zu erleben. Hierzu gebe ich Ihnen meinen Entwurf zu einer "Friedensfeier von Melchisedek und Abraham"





1. Die biblische Geschichte
 

Melchisedek, der König von Salem trug Brot und Wein heraus. Er war ein Priester Gottes des Höchsten und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat... Und Abram gab ihm den Zehnten von allem.

1. Mose 14,18-20


2. Textmeditation  

Nach  Streit und Krieg - eine friedvolle Begegnung.
Zwei Menschen begegnen sich.  

Der eine bringt Brot und Wein, Zeichen des Lebens und der Freude.
Er segnet und lädt zur gemeinsamen Feier ein.
Er teilt Brot und Wein.
Er behält und verschenkt - der andere empfängt.
Er genießt Speise und Trank - und lässt einen anderen Speise und Trank genießen.
Er teilt Brot und Wein mit einem anderen.  

Der andere bringt von seinem Vermögen, Zeichen der Macht und der Lebensfülle.
Er teilt sein Vermögen.
Er behält und verschenkt - der andere empfängt.
Er genießt Leben – und lässt einen anderen Leben genießen.
Er teilt seinen Besitz mit einem anderen.  

Beide sind Gebende und Nehmende.
Brot und Wein und Besitz sind geteilt und hingegeben.
Friede kehrt ein.  
Segen  wird zuteil.
Segen - den sie empfangen und gewähren.




3. „Leibhaftige“ Erfahrung  

Brot und Wein - teilen, empfangen, verschenken  


Die situativen Verhältnisse bestimmen den weiteren Weg der Meditation:
* Im Rahmen eines Seminars mit geistlichen Übungen wird auf dem Boden gefeiert, die Mitte ist auf einem Teppich dekoriert. Brot und Kelche werden von den Teilnehmenden abgeholt.

* In einer Kirche ist die Feier um den Altar oder einen Tisch möglich.

* In einem Gruppenraum mit Tischen ist folgende Anordnung möglich: Die Tische stehen in einem großen Kreis. Auf den Tischen sind vor jedem Platz eine Serviette und ein leerer Becher (Glas). Gut für alle sichtbar steht im Raum ein Tisch, auf dem Brot und Weinkrüge sind. Brot wird gebracht, die Becher werden am Sitzplatz gefüllt.  
    Zwischen den einzelnen Abschnitten wird Musik gespielt (Taize) oder gesungen.



3.1. Im Kreis sitzen. In der Mitte: ein ganzes Brot und ein Krug mit Wein.         
Brot und Krug anschauen, leere Serviette und leeren Becher anschauen.          ... das Bild aufnehmen, „verinnerlichen”.         
Musik: Taizé, Neue Gesänge Nr.12: In dunkler Nacht.... (4:23); bis ~2:05
 

3.2. Mit geschlossenen Augen sitzen. Das innere Bild anschauen.         
Musik: Taizé, Neue Gesänge Nr.12: In dunkler Nacht.... (4:23) Fts.
        

3.3. Brot teilen und Wein in den Krug füllen            
Musik:
Taizé, Neue Gesänge Nr.13: Nada te turbe... (5:35; deutscher Text, schnell)             (Leiter: Brot schneiden, Krüge füllen)  

3.4. Geteiltes Brot, mit Wein gefüllten Krug anschauen.            
Musik: Taizé, Neue Gesänge Nr.14: Ubi caritas... (4:16)
 

3.5. Brotwort und Weinwort  
  
      
Vor Dir verwandelt sich alles, Gott         
Vor Dir verwandelt sich alles in Kraft und Leben                   
das Brot, das wir essen, der Wein, den wir trinken         
Wir danken dir                   
für das Geheimnis der Wandlung,                   
die sich im Essen und Trinken vollzieht                   
für das Brot, das sich wandelt in neue Kraft                    f
ür den Wein, der sich wandelt in neues Leben         
Sei gegenwärtig in allem, was wir tun         
damit alles sich wandelt in Kraft und Leben          

(Anton Rotzetter. Gott, der mich atmen lässt, Gebete)          
 
3.6. Brotstück austeilen und Kelche füllen - essen und trinken         
Musik: Taizé, Neue Gesänge Nr.8: Adoramus… (5:04);
Nr.9: Meine Hoffnung… (3:02)

 

4. Gespräch

Tischgespräch unter den Feiernden



5. Lobgesang

Mit einem Mahl – nach Psalm 111  

Die Nachricht dringt in mein Ohr:
Groß sind die Werke des Herrn.
Mit Brot und Wein verändert er die Welt
und stiftet ein Gedächtnis, in dem er lebendig ist.  

Mit einem Zeichen seiner Liebe
erneuert er die Verbindung zwischen sich
und denen, die ihm verbunden sind.
Mit Brot und Wein
stärkt er unseren Glauben,
bewahrt er unsere Liebe,
beschützt er unsere Hoffnung.  

Mit einem Mahl
verwandelt sich unsere Sehnsucht in Fürsorge.
Mit einem Mahl
wird Barmherzigkeit das neue Handlungsmotiv.  

Jeder kommt zu seinem Recht,
keiner kommt mehr zu kurz,
jeder bekommt reichlich,
niemand kommt mehr um,
kein Mensch hungert mehr.  

Mit einem Mahl -
verändert sich die Welt.
 

Uwe Seidel in: Hüsch, Hanns Dieter. Seidel, Uwe. Ich stehe unter Gottes Schutz: Psalmen für Alletage. Düsseldorf: tvd-Verlag, 1997, 2.A. S. 45.  Überarbeitung RG 2007


6. Segen


                                                            ***

Nachbemerkung:


Dieses Fest wurde einst gefeiert von einem "Priester des höchsten Gottes".  Melchisedek lud dazu  A b r a h a m  und  S a r a  ein - sie sind Vater und Mutter des Glaubens.

J u d e n ,  C h r i s t e n  und  M u s l i m e  berufen sich auf sie als geistliche  Vorfahren.


* Liegt es da nicht nahe, dass alle drei Religionen dieses Friedensfest mit Brot und Wein auch heute feiern - und zwar miteinander?
* Könnte hier nicht ein Zeichen des Friedens mitten im Krieg gesetzt werden? (Aus Rücksicht auf die Muslime müsste Wein durch Rebensaft ersetzt werden).


Zumindest ist hier ein Miteinanderteilen von Brot und Wein unter
                               K a t h o l i k e n  und  P r o t e s t a n t e n
möglich, ohne dogmatische Vorbehalte. Ich mache hier gute Erfahrung seit Jahren, besonders in Gruppen unteschiedlichen Sakramentsverständnisses (Abendmahl - Eucharistie).

Schließlich ist das Mahl für Jesus ein Sinnbild des Gottesreiches - und er hat es in vielen Formen gefeiert - mit Zachäus, mit der Familie des Petrus, mit Maria, Marta und Lazarus, mit Pharisäern und Zöllnern, mit 5000 Leuten am See...



März 2007 ...........................................................................................RG


 
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